The photographic series Messages from the Darkroom charts connections between photography and the occult. Building on photographs published by parapsychologist Dr. Albert von Schrenck-Notzing, this body of work enquires into the photographic camera’s ability to capture paranormal phenomena.
Schrenck-Notzing, a physician and psychiatrist active in the early 20th century, conducted his research into paranormal phenomena at a time when science, secularisation and the advance of technology were met and contrasted with a rising interest in occultism. In his investigations into mediumship and its physical manifestations such as ectoplasm, his main interest was in procuring and presenting objective evidence. He chose photography as a means, as he was convinced of the objectivity of the photographic process and resulting image.
Seeing as photography had been at the centre of the epistemic discussion on objectivity from the mid-19th century onwards, Schrenck-Notzing’s images are uniquely positioned within their cultural context, attempting to bridge the gap between science and spiritualism, the known and the occult. And yet, seen with a modern gaze, his photographs strike one as obscure rather than illuminating: a result of this very ambivalence.
Messages from the Darkroom uses the ambivalence of Schrenck-Notzing‘s work as a point of vantage from which to explore whether the camera is an apt instrument to record supernatural phenomena. Between the temptation to capture the elusive and the acceptance of technical impossibilities, the work opens up an interim space wherein analogies between the photographic technique and occult practices are made visible: as the darkroom turns into the site of the séance, so the camera itself becomes a medium in trance. Eventually, the evidentiary nature of the medium of photography is questioned: it seems that during the photographic séance, the camera reveals its own supernatural aura.
Installation of 22 photographs and one photographic reproduction, C-prints, sizes from 36×38,5 cm to 54×50 cm, 2011
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Die Arbeit Messages from the Darkroom befasst sich im Grenzgebiet von visueller Einbildung und fotografischer Wirklichkeitsauffassung, mit den Aspekten der Fotografie, die die Fotografie seit ihrer Erfindung umgeben: Dem Geheimnis und dem Wunder. Obwohl die fotografischen Vorgänge naturwissenschaftlich zu erklären sind, haftet ihnen seit jeher etwas magisches an.
Ausgehend von historischen Fotografien des Münchner Arztes und praktizierenden Okkultisten Albert von Schrenck-Notzing, die vermeintlich übernatürliche Phänomene zeigen und beweisen sollten, versucht die Arbeit dem Wunsch nachzugehen magische Prozesse mittels eines technischen Apparates aufzeichnen zu können und der damit verbundenen – scheinbaren – Unmöglichkeit dieses Vorhabens. Die Arbeit stellt Verknüpfungen von Fotografie und Magie heraus und öffnet als verbindenden Ort beider unterschiedlichen Sphären die Dunkelkammer, als Raum der fotografischen Bildwerdung und der spiritistischen Séance. Die Dunkelkammer wird zu einem Raum der Transzendenz, in dem Tote auf einem Bild wieder auferstehen dürfen. Wo in alchemistischer Tradition fotografische Transformationsprozesse in Gang gesetzt und latente Bilder durch ein chemisches Ritual durch die Dunkelheit ans Licht gebracht werden.
Diesen Akt der Umwandlung findet man auch auf den Bildern des Geisterfotografen wieder, der Séancen in seinem Laboratorium veranstaltete, das in Aufbau und Ausgestaltung einer fotografischen Dunkelkammer glich. Hier wie dort kabinettartige Gelasse und Verdunkelungselemente, eine dunkelrote Ausleuchtung der Räumlichkeiten, Leuchtinstrumente, Vorhänge, Schablonen, die nützlich wurden, um für eine kurze Zeit die Toten aus dem Jenseits zurückzuholen. Das Erscheinungen von Phantomen durch die menschlichen Medien während dieser Séancen, spiegelt das Hervortreten des Bildes im fotografischen Prozess wider.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Medium, das hier doppeldeutig in Erscheinung tritt: zum einen als technische Gerätschaft, in Form des Fotoapparates, zum Anderen als okkultes Medium, dem Trancemedium, das übersinnlich kommuniziert. Nicht zuletzt wird der Fotograf in der Dunkelkammer selbst zum Medium, in dem er dem Licht zu seiner bildgebenden Wirkung verhilft.
Installation von 22 Fotografien und einer Reproduktion, C-Prints verschiedene Größen von 36×38,5 bis 54x50cm, 2011